Jedes Jahr im Frühjahr führt Kantor Michael Zagorni eine Kirchenrundfahrt zu historisch interessanten Orgeln im Berliner Umland durch.
Ziele in den letzten Jahren waren dabei sowohl kleine Orgeln in Dorfkirchen, Orgeln mittlerer Größe in Kleinstädten, sowie die großen brandenburgischen Barockorgeln, die Joachim Wagner im 18. Jahrhundert erbaute.
Die nächste Kirchenrundfahrt mit Michael Zagorni findet voraussichtlich am Sonnabend, dem 25. Mai 2025 statt. Ziel werden wieder Dorfkirchen im südwestlichen Berliner Umland sein.
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Die Kirchenrundfahrt 2024 ging am 25. Mai nach Saarmund und zu weiteren historischen Dorfkirchen im südwestlichen Berliner Umland.
Besichtigt wurde die St.-Marien-Kirche in Wiesenburg: dort steht eine Orgel aus der Barockzeit, erbaut vom Orgelbauer Johann Ephraim Hübner aus Wittenberg im Jahr 1775. Die Orgel ist mit 17 Registern (17 verschiedenen Klangfarben) etwas mehr als halb so groß wie die Orgel der Petruskirche. Sehenswert sind einige alte Ausstattungsstücke in der Kirche, zum Beispiel der Altar aus dem 16. Jahrhundert.
Ein weiteres Ziel war Saarmund mit einer Orgel von Carl Ludwig Gesell von 1848 in der damals gerade fertig gestellten Kirche nach Plänen von August Stüler. Den Abschluss bildete die Orgel in der Gröbener Dorfkirche, hier erbaute der damals weltberühmte Orgelbauer Wilhelm Sauer im Jahr 1910 eine romantische Orgel. Kurz zuvor war die Kirche nach einem Brand neu aufgebaut worden.
Auf dieser Fahrt kann man drei Orgeln aus verschiedenen Epochen erleben: Alle drei Instrumente sind im wesentlichen original erhalten und stehen in Kirchenräumen, die seit dem Bau der Orgeln nur unwesentlich verändert wurden. Die Orgeln präsentieren sich also heute mit den Klängen aus der Zeit, in der sie entstanden und in der Umgebung, für die sie gedacht waren.
Kantor Michael Zagorni brachte die schönen alten Instrumente zum Klingen und demonstrierte ihre verschiedenen klanglichen Möglichkeiten.
Die Fahrt begann um 9:30 Uhr an der Petruskirche, die Mitfahrt kostete 35,00 Euro. Die Rückkehr erfolgte gegen 20 Uhr an der Petruskirche.
Am Sonnabend, den 6. Mai 2023, bot Michael Zagorni eine Fahrt nach Malchow nahe der Müritz im Süden Mecklenburg-Vorpommerns an.
Das Orgelmuseum in Malchow befindet sich in der dortigen Klosterkirche, die heute in staatlichem Besitz ist, und nicht mehr für Gottesdienste genutzt wird. Erhalten geblieben ist die Orgel von Friedrich Friese, die dieser im Jahre 1890 auf der Empore der Kirche errichtete. Neben dieser Orgel können im Museum etliche weitere historische Orgeln aus dem 19. Jahrhundert besichtigt werden.
Der Kirchenmusiker und Orgelbauer Friedrich Drese hat das Museum aufgebaut, er wird am 6. Mai durch seine Sammlung führen.
Ein weiteres Ziel der Fahrt war die idyllische Kleinstadt Röbel an der Müritz. In der dortigen Marien-Kirche demonstrierte Herr Zagorni die Lütkemüller-Orgel von 1853. Mit 24 Registern (24 verschiedenen Pfeifensorten) gehört sie zu den großen Orgeln in Brandenburg. Interessant ist sie, weil sie viele original Pfeifen aus der Zeit ihrer Erbauung besitzt. Eine Besonderheit ist die original erhaltene "Clarinett", ein seltenes romantisches Solo-Register. Nach der Restaurierung durch die Potsdamer Firma Schuke im Jahr 2004 präsentiert sich die Orgel in einem hervorragenden Zustand.
Am 14. Mai 2022 veranstaltete Kantor Michael Zagorni gemeinsam mit dem niederländischen Organisten Sietze de Vries eine Fahrt nach Wusterhausen an der Dosse.
Sietze de Vries hat bereits öfter auf ähnlichen Fahrten die Teilnehmenden mit seinem Orgelspiel begeistert: Er improvisiert an den Orgeln im alten Stil, er möchte die Orgeln dabei so zum Klingen bringen, wie sie gedacht waren, als sie erbaut wurden. In früheren Jahrhunderten war es viel mehr als heute üblich, Musik zu improvisieren: So ist beispielsweise von Johann Sebastian Bach überliefert, dass er sich Wettstreits mit anderen Musikern lieferte, wer diese Kunst am besten beherrsche. Diese alte Tradition möchte Sietze de Vries neu beleben.
In der Kirche St. Peter und Paul in Wusterhausen konnte man die Orgel, die der berühmte Brandenburger Orgelbauer Joachim Wagner im Jahr 1742 erbaute, also noch zu Lebzeiten von Johann Sebastian Bach, erleben. Die Orgel ist weitgehend original erhalten; mit 30 Registern (= 30 verschiedenen Klangfarben) ist sie fast so groß wie die Orgel der Petruskirche. Als Kontrast zu dieser alten, barocken Orgel soll die Fahrt dann voraussichtlich nach Gottberg westlich von Neuruppin gehen, wo kürzlich die dortige Orgel restauriert wurde, die der bekannte Orgelbauer Albert Hollenbach aus Neuruppin im Jahr 1902 gebaut hatte. Das dritte Ziel ist die Orgel in Schönwalde westlich von Spandau von 1739, wiederum eine Wagner-Orgel, sozusagen die "kleine Schwester" der Orgel in Wusterhausen: mit nur 12 Registern ist sie weniger als halb so groß wie die Orgel in Wusterhausen..
Die Fahrt begann an der Petruskirche um 9:00 Uhr und endete gegen 20:30 Uhr ebenfalls am Oberhofer Platz. Im Verlauf der Fahrt gab es eine Picknick-Pause: Für Kaffee, Tee und Mineralwasser wurde gesorgt, alles weitere brachten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selber mit. Die Mitfahrt kostete 45,00 Euro. Karten konnten im Vorfeld in der Küsterei oder bei Michael Zagorni erworben werden.