Pfarrer | 22.02.1871– 29.04.1941
Pfarrer Lic. Carl Grüneisen gehörte zu den insgesamt zehn Pfarrern, die bis in die 1940er Jahre für alle Kirchengemeinden von Lichterfelde zuständig waren.
Seinen Dienst versah er von 1908 bis 1923 in der Paulus-Gemeinde am Hindenburgdamm, ehe er in die Johannes-Gemeinde in der Ringstraße in Lichterfelde-West wechselte. Als Vorsitzender des Wohlfahrtsausschusses im Gemeindekirchenrat wies er auf die große Not bei der Versorgung von Hilfsbedürftigen hin und erreichte 1936 die Einrichtung einer kirchlichen Gemeindeschwesternstation mit drei Schwestern, die vom Diakonissenhaus Bethanien nach Lichterfelde entsandt wurden. Wie die Mehrheit seiner Lichterfelder Amtsbrüder gehörte er zur Bekennenden Kirche.
Gleich in den ersten Tagen des 2. Weltkriegs verlor er seinen Sohn Georg (1912-1939) bei Litzmannstadt und auch der jüngere Sohn Helmuth (1918-1941) starb zwei Jahre später im Krieg bei Cholm in Russland. Ehefrau Hedwig überlebte ihren Mann um 36 Jahre und starb 1977.
Das Ehepaar kannte sicher den Giesensdorfer Kirchhof und hatte ihn deshalb für ihr Familiengrab ausgewählt.
Text: Gisela und Bernd Meyer, Juli 2021