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Max Binting

Lehrer  |  14.05.1864 – 26.01.1911

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Grabstein Max BintingAbt. I 33
Grabstein Max BintingAbt. I 33

Das massive Grabdenkmal mit dem Halbrelief eines Diskuswerfers für Max Binting hat die Gemeinde jahrelang vor ein Rätsel gestellt. Wer war der Mensch, für den solch ein imposantes Grabmal aufgestellt worden war?

Durch eine überlieferte Gedenkrede, die sein Freund und Kollege Lothar Wendriner für ihn hielt, ist nun bekannt, dass er ein außerordentlich beliebter Lehrer am Lichterfelder Schiller-Gymnasium war. Wie sehr ihn seine Schüler verehrten, kann man daran ermessen, dass sich nach mehr als 50 Jahren nach seinem Tod immer noch einige Ehemalige an seinem Sterbetag am Grab versammelten.

Geboren und aufgewachsen in Frankfurt/Oder, schildert er in Tagebüchern, wie schwer ihm die Schule fiel, dass er sich alles erkämpfen musste. Seine Leidenschaft, das Turnen, musste er zeitweilig aus Krankheitsgründen aufgeben. 1883 zog er zum Studium der Mathematik und der Naturwissenschaften nach Berlin, aber er studierte auch Geschichte, Literatur, Botanik und „Weisheit mancher Art“; das Studium war ihm eine Freude.

Sein geliebtes Turnen konnte er im akademischen Turnverein wieder aufnehmen, und er erreichte mit „eiserner Willenskraft“ sogar den 1. Preis beim Gauturnfest 1891 in Frankfurt/Oder. Nach bestandenem Examen, Militärdienst und Probejahr begann er seine Lehrtätigkeit 1901 am Groß-Lichterfelder Schiller-Gymnasium. Mit seiner Frau Martha, mit der er seit 1898 verheiratet war, und den drei Kindern wohnte er in der Parallelstraße 13a.

Seine nationalkonservative Gesinnung teilte er mit der Mehrheit der Preußischen Beamtenschaft. Mit Liebe und Strenge versuchte er Geist und Körper seiner Schüler nach seinem Ideal, das er in der hellenischen Antike fand, zu formen. Aber nicht nur seine Schüler lagen ihm am Herzen, er setzte sich auch für die sportliche Betätigung aller Kinder ein. So schuf er unter anderem die Vereinigung der Volks- und Jugendspiele (Vorläufer der heutigen Bundesjugendspiele), sorgte für kostenlosen Schwimmunterricht, ließ eine Eisbahn anlegen und erreichte, dass der Lichterfelder Hafen im Winter zum Eislauf freigegeben wurde.

Er unterrichtete die Fächer Mathematik und Geographie, aber seine Liebe gehörte dem Sport, für den er sich zum Wohle seiner Schüler verausgabte. Er starb mit nur 47 Jahren.

Grabdenkmal-Inschriften:

Inschrift links: Patriae inserviendo consumtus
„Im Dienste für das Vaterland habe ich mich verzehrt“, entspr. eines Wahlspruch Bismarcks

Inschrift rechts: „Leiden leutert. Ich vertraue“

Inschrift Rückseite:  „Errichtet von seinen Freunden“

Text: Gisela und Bernd Meyer, Juli 2021

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