Pfarrer | 22.07.1868 – 10.10.1942
Ulrich Muhs, von 1898 bis 1935 Pfarrer an der Giesensdorfer und der Petruskirche wuchs in Premslin in der Prignitz auf und kam zum Theologiestudium an der Friedrich-Wilhelms-Universität nach Berlin.
Als sehr junger Mann kam er 1899 nach Lichterfelde, um seine erste Pfarrstelle, zunächst noch als "Hülfsprediger" an der Petruskirche anzutreten. Ab dem 1. April 1899 hatte Ulrich Muhs dann regulär die dritte Lichterfelder Pfarrstelle inne, und zu dieser gehörte neben der Petruskirche bis 1913 die alte Dorfkirche von Giesensdorf als Predigtstätte.
Das Giesensdorfer Gemeindehaus überließ man ihm als Wohnung, bis er 1913 mit seiner Frau Gertrud, geb. Busse, ins neu erbaute Pfarrhaus in der Kiesstraße übersiedeln konnte. Obwohl er nun seine feste Pfarrstelle in der Petrusgemeinde hatte, lag ihm nach wie vor das alte Giesensdorf mit seiner damals noch unzerstörten Kirche sehr am Herzen.
Neben seinem Beruf gehörte seine große Liebe der Heimatkunde. Schon 1904 erschien sein erstes kleines Büchlein „Aus der Vergangenheit von Giesensdorf und Lichterfelde“, in dem er die Ergebnisse seiner Forschungen aus Kirchenbüchern, dem Landbuch Kaiser Karl IV und unzähligen anderen historischen Quellen veröffentlichte. Er verfasste mehrere kleine Broschüren, ehe – nach dem 1. Weltkrieg auf schlechtem Papier gedruckt – sein Hauptwerk „Lichterfelde einst und jetzt“ erschien. Allen Lichterfelder Heimatforschern dienen seine Bücher noch heute als Nachschlagewerke.
Text: Gisela und Bernd Meyer, Juli 2021
Lesen Sie auch "Zum 70. Todestag von Ulrich Muhs" - ein Artikel im Gemeindebrief "Der Schlüssel" (Oktober 2012) von Torsten Lüdtke